Hochzeits-Pannen-Party
Fast auf jeder Hochzeitsfeier gibt es kleine oder größere Pannen, in meiner Zeit als Veranstalter konnte ich so einige Momente miterleben. In dieser Serie möchte ich euch erzählen, was ich erlebt habe. Und euch einen Einblick geben, was man(n) vielleicht besser nicht machen sollte.
Teil 3 – Da fehlen mir glatt die Worte
Es ist so weit, ihr seid verheiratet und es beginnt der inoffizielle Teil. Meist wird dieser durch das Essen eingeläutet und soll die Gäste auf einen tollen Abend vorbereiten. Während alle sitzen und auf das Essen warten, bietet sich die perfekte Gelegenheit für eine kleine. Gerne ergreifen hier die Eltern des Brautpaares, Trauzeugen, enge Freunde oder Familienmitglieder das Wort. Auch das Brautpaar nutzt gerne den Moment, um sich bei den Gästen zu bedanken. Ein paar schöne Worte über die Schwiegertochter oder den Schwiegersohn, tolle Geschichten aus der Kennlernzeit und viele Glückwünsche sind meist Bestandteil einer Rede.
Doch auch hier lauern Fettnäpfchen und es können peinliche Momente entstehen. Während einer Rede wartet der Service meist und läuft nur am Rand durch den Saal, um eventuelle Bestellungen still und leise entgegen zu nehmen. Natürlich hört man mit einem Ohr immer zu und die meisten Reden sind auch sehr schön.
Ich möchte euch heute aber von den Ansprachen erzählen, die sagen wir mal, nicht so gut formuliert waren. Man merkt schnell, wer ein Redner ist oder eben auch nicht. Und ein bisschen Aufregung ist mit einem leichten Zittern in der Stimme fast immer zu hören. Von daher empfiehlt es sich, im Vorfeld zu überlegen, was man eigentlich sagen möchte und dies natürlich auch zu üben. Doch mancher ist zu aufgeregt, um das Geübte abzurufen oder meint, frei formuliert sei es einfacher persönlicher.
Wie heißt Sie noch mal?
Vater des Bräutigams: „Wir freuen uns, dass ihr beide euch gefunden habt und wünschen euch alles Gute für das zukünftige Eheleben. Auch möchten wir Christina, (kurze Stille, alle Gäste schauten ein bisschen auf wie Erdmännchen und der Braut entglitten die Gesichtszüge) ähm, ich meine Christin, herzlich in unserer Familie willkommen heißen.
Schreibt euch die Namen auf, wenn ihr damit Probleme habt! Natürlich ist es nur ein Versprecher, aber für den Betroffenen kann es sehr schmerzhaft sein.
Das Mikro ist schon an!
Es kommt vor, dass der Redner oder die Rednerin noch mal um die Ecke gehen und üben bevor es losgeht. Das macht natürlich auch Sinn, schließlich will man ja gleich das Richtige sagen. Wenn man dann schon das Mikro in die Hand gedrückt bekommt, sollte man es vielleicht lieber am Tisch oder beim DJ ablegen. Ein Trauzeuge tat dies einmal nicht und so hörten ich und die Gäste Folgendes:
Trauzeuge des Bräutigams: „Ok, also, nee… ach das ist doof. Lalelu, nur der Mann im … Ok liebe Sarah, lieber Tom. Ich kann nicht verstehen, warum man heiratet. Schließlich gibt es so viele schöne Frauen… Nee, das kann ich nicht sagen. Wäre aber lustig.“ Klopf-klopf machte es und eine dumpfe Stimme aus dem Hintergrund rief: „Man kann dich hören!“
Peinlich! Es ist eine stressige Situation und mit etwas Albernheit kann man sich gerne auflockern. Dabei sollten einem aber nicht alle zuhören können 😉
Fettnapf – mit Anlauf!
Brautvater: „Wir freuen uns, dass unsere Lisa mit Tim endlich jemanden gefunden hat, der bei ihr bleibt.“
Das war vom Vater vielleicht sehr nett gemeint. Aber es sorgte bei allen Anwesenden doch für leichte Irritationen. Achtet also auf eure Formulierungen. Beim Üben vor dem Partner oder einem Vertrauten kann man sich Feedback holen.
Happy family?!
Braut: „Danke, dass ihr heute alle da seid, auch danke an meine Schwiegereltern. Es ist zwar sehr anstrengend mit euch, aber mein Mann meinte, wir müssen euch einladen.“
Ok, das ist hart und war in diesem Fall wohl auch so gemeint. Aber es gehört nicht hierhin. Es kommt sicher auch mal vor, dass man Verwandte dabei hat, die Braut oder Bräutigam nicht so mögen. Oder Freunde des Partners, die man selbst lieber nicht eingeladen hätte. Jedoch stehen dem Brautpaar heute nur ein Lächeln und fröhliche Worte. Also denkt an euer Glück und schluckt den Ärger runter! Irgendwann könnten euch solche Worte mal sehr peinlich sein.
Also liebe Redner, lasst euch gesagt sein: Bereitet eine Rede vor und überlegt euch, was ihr sagen wollt. Übt die Rede, am besten heimlich oder vor eurem Partner, dann könnt ihr auch mal was Albernes sagen. Und wenn euch die Worte fehlen, haltet kurz inne. Ein gesprochenes Wort lässt sich nicht zurückholen. Wer jetzt Panik hat oder sich selbst wiedererkennt, der findet HIER bei uns ein paar Anregungen für eine Rede. Ich drücke euch jedenfalls die Daumen und bin mir sicher, ihr bekommt das hin! 🙂
Viel Erfolg!
Benedikt